ADB:Irmfrid

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Artikel „Hermannfrit, König der Thüringer“ von Albrecht in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 188–189, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Irmfrid&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 20:04 Uhr UTC)
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Hermannfrit, König der Thüringer, wird der Sohn des Königs Basinus, der Bruder des Baderich und Berthar genannt. Er ist Zeitgenosse der letzten Jahre Chlodovechs und der Regierung von dessen Söhnen. Mit den Brüdern herrscht er anfangs gemeinsam. Im bewußten Gegensatze gegen die heranwachsende Macht der Franken schließt er sich an die Ostgothen an und empfängt die Tochter von Theoderichs Schwester Amalafrida, die Amalberga, zur Gattin. Diese Verbindung sicherte die Thüringer zunächst vor dem Angriff der Frankenkönige, allein die Sage läßt gerade aus dieser Ehe die Ursache des späteren Unterganges entstehen. Amalberga reizte der Ueberlieferung nach den Gemahl zum Brudermord und zur Vereinigung des gesammten Thüringervolkes unter einer Herrschaft. Berthar ward ermordet, Baderich aber entfloh und in dem nun ausbrechenden Bruderkriege suchte und fand H. Hülfe bei Theuderich, dem Könige der Franken. Als Sieger herrschte H. von da ab allein über die Thüringer, aber unter den Verbündeten entstand bald Zwist, da H. die Bedingungen des Vertrags nach erfochtenem Siege nicht einhielt. Die Rache kam nach dem Tode Theoderich des Großen. Verbündet zogen die Brüder Theuderich I. und Chlothar I. im J. 530 gegen die Thüringer. Eine erste Schlacht entschied gegen die Thüringer, obwol viele Franken bei dem Angriff in Fallgruben gestürzt waren. Die zweite Schlacht an der Unstrut bei Runiberg (Ronneberg bei dem [189] Dorfe Zingst?) nöthigte H. zur Flucht nach Scheidungen. Eine sächsische Streifschaar half den Fall dieser Feste herbeiführen und die sächsische Sage (bei Widukind) hat deren Mitwirkung durch Einzelzüge über die Verhandlungen zwischen H. und Theuderich ausgeschmückt. Bei dem letzteren sehen wir H. im J. 531 in Zülpich, in Verhandlungen begriffen. Als die Könige auf der Mauer der Stadt sich ergehen, wird H. von der Höhe herabgestürzt, jeden Falls auf Veranlassung Theuderichs, nach Fredegar sogar durch dessen eigenen Sohn Theudebert. Das Reich der Thüringer ward ein Theil des Frankenreiches, Amalberga entkam zu ihrem Bruder Theodat, dem Könige der Ostgothen.