ADB:Vos, Cornelis de

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Artikel „Vos, Cornelis de“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 321, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Vos,_Cornelis_de&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 03:32 Uhr UTC)
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Vos: Cornelis de V., Maler, wurde im Sommer 1585 in der flandrischen Stadt Hulst geboren. Im J. 1599 wurde er in Antwerpen, wo seine Eltern seit 1596 lebten, bei David Remeeus in die Lehre gethan. Nach Beendigung seiner Lehrzeit unternahm er im J. 1604 eine Kunstreise, die ihn vielleicht nach Italien führte. Als er im J. 1608 zurückkehrte, wurde er Freimeister der Antwerpener Lucasgilde, als deren Decan er im J. 1618 und als deren Oberdecan er im J. 1620 erscheint. Er starb zu Antwerpen am 9. Mai 1651. – V. ist einer der besten Meister der Antwerpschen Schule, gleich groß im Bildniß als im Historiengemälde. Am besten kann man ihn im Antwerpener Museum kennen lernen, wo man außer dem berühmten Porträt des Abraham Grapheus, des „Knaap“ (d. h. Hausdieners) der St. Lucasgilde das große Gemälde der Rückgabe der geraubten Kirchenschätze an den heiligen Norbert vom Jahre 1630 findet. Unter seinen zahlreichen Familienbildern verdient das Gruppenbild im Brüsseler Museum, auf dem er selbst mit seiner Familie erscheint, und das Bild der Familie Hutten in der Münchener Pinakothek hervorgehoben zu werden. Andere Bilder dieser Art hat man in den Gemäldesammlungen zu Turin, Cassel und Berlin zu suchen. Ein großes religiöses Bild besitzt die kaiserliche Sammlung in Wien, die „Salbung Salomons“, während in der Kirche zu Nieukerken sein ältestes Historienbild: „Die Ausgießung des Heil. Geistes“ (1613) aufbewahrt wird. Von einer Neigung zu Allegorien zeugt das merkwürdige Bild des Braunschweiger Museums, das als „Allegorie auf die Nichtigkeit des Reichthums“ angeführt wird und früher fälschlich unter dem Namen der „Familie de Rubens“ bekannt war.

Vgl. Riegel, Beiträge zur niederländischen Kunstgeschichte. Berlin 1882. 1. und 2. Band (Register). – van den Branden, Geschiedenis der Antwerpsche schilderschool. Antwerpen 1883 (Register). – A. Woltmann und K. Woermann, Geschichte der Malerei. Leipzig 1888. III, 476–478.