BLKÖ:Habsburg, Albrecht III.

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
Band: 6 (1860), ab Seite: 140. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Albrecht III. (Österreich) in der Wikipedia
Albrecht III. in Wikidata
GND-Eintrag: 118644343, SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Habsburg, Albrecht III.|6|140|}}

9. Albrecht III. von Oesterreich, mit dem Zopfe (geb. zu Wien 9. September 1349, gest. 29. August 1395). Sohn Albrecht II. des Weisen oder des Lahmen, und Johanna’s, der Erbtochter Ulrich’s, letzten Grafen zu Pfyrt. Gemalinen: 1) Elisabeth, Tochter des Kaisers Karl IV., welche 1373 kinderlos starb. 2) Beatrix, Tochter Friedrich’s V.[WS 1] von Zollern, Burggrafen von Nürnberg, aus deren Haaren er – nach Hormayr – einen Zopf getragen haben soll, daher ihm der obige Beiname ward. Kinder: Ein einziger Sohn, Albrecht IV., genannt das Weltwunder. – Wahlspruch. Sein Sinnbild war ein Globus mit dem Wahlspruche: „Ni adspicit non adspicitur“. – Wichtigere Lebensmomente: Als sein Bruder Rudolph IV. 1366 ohne Erben gestorben war, folgte ihm Albrecht III. in der Regierung; Albrecht erhielt nämlich in der nach Rudolph’s Tode beschlossenen Theilung Ober- und Niederösterreich, Leopold aber die übrigen Länder mit Einschluß von Tirol. So wurde Albrecht III., als der Stifter der Albertinischen oder österreichischen, Leopold als jener der Leopoldinischen oder tirolisch-steierischen Linie angesehen, die in der Folge den Stamm allein fortpflanzte. Die Gewerbefreiheit, welche Rudolph ertheilt hatte, schaffte A. wieder ab, und bestätigte 1368 das alte Recht der Laubenherren (Niederläger). Im nämlichen Jahre erließ A. eine neue zweckmäßige Weingarten-Ordnung; und 1369 das Verbot der Einfuhr aller fremden Weine. Die von Rudolph gestiftete Universität erweiterte er; 1377 unternahm er mit vielen seiner Edlen den ruhmreichen Zug gegen die heidnischen Preußen; 1391 erließ er eine Satzung über Gleichheit der Rechte und Lasten. 1392 vollendete er seine Lieblingsschöpfung, das Schloß zu Laxenburg, wo er Teich, Garten und Menagerie angelegt hatte. An diesem seinem Lieblingsaufenthalte starb er auch in der Vollkraft seines Lebens – 47 Jahre alt.

Senkenberg, Selecta jur. et histor. IV, 161–314: „Alberti III. et Leopoldi fratrum ducum Austriae chartularium Austriacum varii generis monumenta a. 1379–1380 exarata complectens“. – Kurz (Franz)[WS 2], Oesterreich unter Herzog Albrecht dem Dritten. 2 Theile (Linz 1827, Haslinger, 8°.) – Berichte des österr. Alterthums-Vereines, 1856, Bd. I: „Bildnisse österreichischer Herzoge und Herzoginen, von E. Birk“. – Hormayr’s „Archiv“ 1822, Nr. 444: „Herzog Albrecht’s III. von Oesterreich Kreuzzug gegen die heidnischen Preußen“. – Schmit Rit. v. Tavera (Carl Dr.), Bibliographie zur Geschichte des österreichischen Kaiserstaates (Wien 1858, 8°.) Nr. 444–449. – Porträt. Gest. von Hyrtl (Wien, Schaumburg, 8°).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Friedrich’s IV.
  2. Vorlage: Kurz (Friedrich).