Zum Inhalt springen

RE:Antonius 22

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
korrigiert  
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Iullus, cos. 10 v. Chr.
Band I,2 (1894) S. 2584 (IA)–2585 (IA)
Iullus Antonius in der Wikipedia
Iullus Antonius in Wikidata
Bildergalerie im Original
Register I,2 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|I,2|2584|2585|Antonius 22|[[REAutor]]|RE:Antonius 22}}        

22) Iulius Antonius (diese Namensform ist verbürgt durch zwei Inschriften CIL VI 12010[1] und Bull. arch. com. XVI 1888, 228; vgl. Mommsen Herm. XXIV 155f. Bücheler Rh. Mus. XLIV 317f.), zweiter Sohn des M. Antonius (Nr. 30) und der Fulvia (Plut. Ant. 87), wurde von seiner Stiefmutter Octavia sorgfältig erzogen, da er zu jung war, um seinem Vater in den Osten zu folgen (Plut. Ant. 54). Zu seinen Lehrern gehörte Crassitius (Suet. gramm. 18). Nach seines Vaters Tode begünstigte ihn Octavian der Octavia zu liebe so, dass er nach Agrippa und den Kindern der Livia am höchsten bei ihm stand (Plut. Ant. 87). Er verheiratete ihn mit Octavias Tochter Marcella (Plut. a. a. O. Vell. II 100. Tac. an. IV 44) und ernannte ihn im J. 741 = 13 zum Praetor (Dio LIV 26. Vell. II 100). Consul wurde er zusammen mit Q. Fabius Maximus Africanus im J. 744 = 10 (Klein fast. cons. 11), worauf er eine Provinz verwaltete, wie es scheint Asien (Vell. II 100. Joseph. ant. iud. XVI 6. 7). Als aber Iulius A. des Ehebruchs mit des Kaisers Tochter Iulia sich schuldig machte, wobei vielleicht Absichten auf den Thron mit im Spiele waren (Dio LV 10; vgl. Seneca de brev. vit. IV 6. Plin. n. h. VII 149), da erteilte Augustus den Befehl zu seiner Hinrichtung, [2585] welcher er vielleicht durch Selbstmord zuvorkam (Vell. II 100. Tac. ann. I 10. III 18. IV 44). Sogar sein Sohn Lucius hatte des Vaters Schuld zu büssen: er wurde nach Massilia verbannt (Tac. ann. IV 44: seposuit Augustus in civitatem Massiliensem, ubi specie studiorum, nomen exilii tegeretur), wo er im J. 25 n. Chr. starb (Tac. ann. IV 44). Iullus A. starb im J. 752 = 2 (Mommsen Ephem. epigr. I p. 275). Dass Iullus A. poetisches Streben hatte, erhellt aus Hor. c. IV 2. Acro berichtet dazu: heroico metro Diomedias duodecim libros scripsit egregios, praeterea et prosa aliquanta. Vgl. über seine Schriftstellerei Bücheler Rh. Mus. XLIV 317f.

[Groebe. ]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Corpus Inscriptionum Latinarum VI, 12010.